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Pflaumenmus aus dem heimischen Garten

Es gibt so viele Dinge, die mich an meine Kindheit erinnern. Die ganzen Gerüche, die meine Nase und meinen Geschmack geprägt haben. Aber auch Geräusche, die knatschende Tür vom Küchenschrank, wo die Schüssel zum Kuchen backen stehen, das Quietschen vom grünen Gartentor, was laut und blechernd klappert, wenn es in das Schloss fällt. All das ist für mich Heimat, jedes Jahr stehe ich im Garten und bewundere die Arbeit meines Vaters.

Er hegt und pflegt jeden Tag für viele Stunden die Blumen, die Gemüsepflanzen und Kräuter. Gießt die Obstbäume und manchmal werde ich sentimental, wenn ich daran denke, dass ich diese Zeit aktuell nicht mehr habe, um ihm dabei wie früher zu helfen. Was ich aber respektiere und immer wieder erleben darf, sind die Früchte seiner Arbeit. Ob es die roten Bete sind, die dieser Webseite ihren Namen gaben und mich immer wieder motivieren auch an die kleinen Dinge zu glauben und zu sehen was aus ihnen werden kann.

Ob es im Herbst die knackigen Birnen sind, die leuchtenden Zucchini und Kürbisse. Oder eben aktuell die Pflaumen. Jeden Tag bekommt der Pflaumenbaum unzählige Liter Regenwasser, gesammelt in großen Blechfässern, verteilt mit dem uralten Wasserschlauch. Der, wenn er mal einen Tag an derselben Stelle liegt, lustige Muster in der Rasen drückt. Die Pflaumen schmecken ganz besonders, aber auch jedes Jahr, irgendwie auch anders. Mal sind sie süß, mal sind sie sauer, kein Jahr ist gleich. Für das diesjährige Pflaumenmus habe ich die Pflaumen vom Boden aufgesammelt, leichte Druckstellen machen die Pflaumen nicht schlechter, also kommen sie auch mit in die Küche. Die restlichen habe ich vom Baum geerntet und sorgfältig mit dem Jutebeutel in die Küche gebracht.

Pflaumen mit kaltem Wasser abbrausen und auf einem Küchentuch trocknen lassen. Anschließend halbieren und die Kerne rausschneiden. Wenn die Pflaumen ein paar Druckstellen haben, ist es für das Mus nicht so schlimm; sie werden ja eh eingekocht und zerfallen. Wenn sich jedoch mal eine Made versteckt, sollte diese Pflaume aussortiert oder die Stelle großzügig wegschnitten werden. Das passiert schon mal bei echtem Bio-Obst aus dem Garten. Die Pflaumen kommen in einen schweren Gusstopf und werden mit dem Zucker bestreut. Zu Hause gab es immer den einen Bräter für das Pflaumenmus. Er stand das ganze Jahr im Keller aber bei Pflaumenmus kochen hatte er immer seinen großen Auftritt. Ich schweife wieder mal ab. Den Topf mit den Pflaumen bei niedriger Hitze köcheln lassen. Umso länger, umso besser, mein Pflaumenmus hat dieses Jahr ganze 9 Stunden vor sich hin gekocht.

Dieser süßliche Geruch, der in der Luft liegt. Zwischendurch immer Mal wieder umrühren damit es nicht anbrennt. Nach den ersten Stunden kann eine Gelierprobe gemacht werden. Hierfür einen Löffel Mus auf einen kleinen Teller geben und im Kühlschrank auskühlen lassen. So sieht man gut, wie weit sich das Mus schon eingekocht hat und kann auch die Konsistenz beeinflussen. Kocht es nur wenige Stunden, wird es eher eine flüssige Konsistenz haben, kocht man es länger, wird die Konsistenz fest. Das ist aber reine Geschmackssache, wie es jeder gerne mag. Bei mir muss man es fast schneiden können. Okay, es muss schnittfest sein **lach**. Das fertige, heiße Mus kommt in saubere Gläser, die mit heißen Deckeln verschlossen, einige Jahre im Keller haltbar sind. Eine kleine Menge zum Naschen und natürlich direkt für das Frühstück kommt in einen kleinen Tonkrug; den habe ich vor vielen Jahren auf einem Töpfermarkt gekauft. Frisches Pflaumenmus auf einer schönen Scheibe frisch gebackenes Brot mit Butter und dazu eine Tasse Kaffee. Was will man mehr? Einfach himmlisch!

Das Mus ist dieses Jahr wieder ein etwas säuerliches geworden, aber auch ein saures Mus ist ein Mus. Das, was der Garten und die Natur uns gibt, sollten wir respektieren und nur so weit einkochen und zubereiten, wie es wirklich nötig ist.

Es muss nicht immer jede Marmelade total übersüßt sein, eine gewisse Säure macht viele Speisen um einiges interessanter. Fordert eure Geschmacksknospen mal wieder ein bisschen heraus und esst das frische Obst wie es vom Baum fällt. Ich bin schon gespannt, wie die Pflaumen nächstes Jahr wohl schmecken.